Nach über 20 Jahren haben wir uns entschieden, unsere Website und unser Stiftungslogo einer jungen, dynamischen und vor allem digitalen Welt anzupassen. In einer Ausschreibung wurde die Neugestaltung unter den von uns unterstützen Grafikdesignerinnen und Grafikdesignern ausgeschrieben. Der Entscheid fiel uns nicht leicht, denn wir erhielten viele kreative Entwürfe.
Am Ende entschieden wir uns für den Entwurf des jungen Grafikdesigners Raffaele De Giovanni (www.deraffaele.ch), der von 2012 bis 2015 seine Ausbildung zum Grafiker an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich absolvierte. Mit unserer finanziellen Unterstützung konnte er damals einen Teil seiner Schulgebühren begleichen. Es freut uns sehr, dass wir Sie nun mit diesem Bericht und auf unserer neu gestalteten Website (www.fritz-gerber-stiftung.ch) an seinen grafischen Ideen teilhaben lassen können.
Unser Geschäftsbericht wird nur noch in einer kleinen Auflage gedruckt. Er kann neu bequem auf unserer Website als PDF heruntergeladen werden. Ob Smartphone, Tablet oder PC – probieren Sie es aus. So leisten wir neben der Unterstützung zugunsten begabter junger Menschen auch einen kleinen Beitrag an unsere Umwelt.
Stiftungszweck
Bereits seit einundzwanzig Jahren fördert unsere Stiftung auf ausschliesslich gemeinnütziger Basis begabte junge Menschen mit Wohnsitz in der Schweiz mit finanziellen Beiträgen zur Aus-, Fort- und Weiterbildung. Wir wollen dort helfen, wo für das Erreichen des Stiftungszwecks keine oder nicht ausreichende öffentliche Gelder zur Verfügung stehen. Dabei konzentrieren wir uns auf Einzelfallhilfe und unterstützen junge Menschen direkt mit einem finanziellen Beitrag. Unterstützungsberechtigt sind junge Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren. Wir prüfen Gesuche aus den Bereichen Schule (inkl. Fachhochschulen), Handwerk, Kultur und Sport. Anfragen von Gesuchstellern, die an einer Universität oder der ETH studieren, können wir leider nicht berücksichtigen.
Die Geschäftsstelle wird seit Gründung der Stiftung von Lauffer & Frischknecht, Unternehmensberatung für Kommunikation, im Mandatsverhältnis geführt.
Bewilligte Gesuche und Aktivitäten
2019 hat der Stiftungsrat von 254 eingegangenen Gesuchen 112 (Vorjahr: 103) positiv beurteilt und dafür 1 476 000 Franken (2018: 1 396 000 Franken) bewilligt. Davon entfielen rund 29 % auf den Bereich Kunst, 50 % auf den Bereich Sport und 21 % auf die übrigen Bereiche (inkl. Hochbegabungen). 142 Gesuche mussten wir leider ablehnen.
Am 8. September 2019 fand im KKL in Luzern bereits die fünfte Preisverleihung des Fritz-Gerber-Awards statt. Wir freuen uns, dass sich unser Award für besonders begabte junge Musikerinnen und Musiker im Bereich der zeitgenössischen Musik gut etabliert hat. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Website.
Der Stiftungsrat
Der Stiftungsrat der Fritz-Gerber-Stiftung besteht aus 10 Mitgliedern. Diese werden jeweils auf zwei Jahre gewählt. Die derzeitige Amtsperiode läuft bis zum 31. Dezember 2020. Christine Beerli, René Braginsky und Prof. Dr. Bruno Gehrig sind per 31. Dezember 2019 nach langjähriger Tätigkeit aus dem Stiftungsrat ausgeschieden. Per 1. Januar 2020 sind Regula Gerber, Stephan Howeg und Urs Rohner in den Stiftungsrat gewählt worden. Urs Lauffer wirkt seit dem 1. Januar 2005 als Präsident.
Der Stiftungsrat ist im Berichtsjahr zu drei Sitzungen zusammengekommen. Im Zentrum dieser Sitzungen steht immer die Prüfung der einzelnen Anträge, die von der Geschäftsstelle vorgelegt werden. Darüber hinaus erörtert der Stiftungsrat die statutarischen Geschäfte (Jahresrechnung, Jahresbericht, Bericht der Revisionsstelle) und beurteilt den Erfolg unserer Hilfe. Der Stiftungsrat überprüft dabei sowohl die Effektivität, als Mass der Wirksamkeit unserer Arbeit, als auch die Effizienz, d. h. die Wirtschaftlichkeit des Mitteleinsatzes. Auf dieser Grundlage und anhand konkreter Einzelfälle passt der Stiftungsrat wenn nötig die Schwerpunkte unserer Stiftung an. Schliesslich beschäftigt sich der Stiftungsrat auch mit allen finanziellen Fragen (inkl. den Anlagerichtlinien, die regelmässig geprüft und angepasst werden) und überwacht die Tätigkeit unserer Geschäftsstelle.
Kommentar und Ausblick
Private Stiftungen sind für die Förderung von Hochbegabten unverändert wichtig. Besonders talentierte junge Menschen und ihre Familien sind auf die Unterstützung privater Institutionen oder Einzelpersonen angewiesen. Dieses zivilgesellschaftliche Engage-ment kann aber die Zurückhaltung der Kantone und Gemeinden in diesem Bereich nur ansatzweise ausgleichen, sind doch – wie auch in unserem Fall – die finanziellen Möglichkeiten der Förderstiftungen beschränkt.
Die Stiftung finanziert ihre Tätigkeit in der Regel aus Vermögenserträgen. Im Berichtsjahr profitierte die Stiftung von der positiven Entwicklung an der Börse und realisierte einen Finanzgewinn von über 2,1 Millionen Franken. Ungeachtet dieser erfreulichen Entwicklung verdanken wir aber Fritz Gerber, unserem Stifter, den Löwenanteil unserer positiven Erfolgsrechnung: Anlässlich seines 90. Geburtstages spendete er weitere 5 Millionen Franken an das Organisationskapital seiner Stiftung. Auch an dieser Stelle möchten wir uns für diese äusserst grosszügige Spende nochmals ganz herzlich bedanken. Insgesamt schloss die Erfolgsrechnung mit einem Gewinn von 5 320 000 Franken ab. Das Organisationskapital erhöhte sich damit auf 31,1 Millionen Franken.
Unsere Stiftung kann deshalb ihre Ausschüttungen im bisherigen Rahmen – also zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Franken pro Jahr – noch lange fortsetzen.
Rechnungslegung
Seit 2005 wenden wir für die Jahresrechnung unserer Stiftung die Kriterien von Swiss GAAP FER 21 an. Diese Rechnungslegung wurde speziell für gemeinnützige Organisationen geschaffen, um eine hohe Transparenz zu gewährleisten.
Im Namen der Geschäftsstelle danke ich allen sehr herzlich, die unsere Arbeit möglich machen und uns bei unserer Tätigkeit unterstützen.
Stéphanie Ramel